Was ihr wollt!

Aufführung der Komödie nach Shakespeare durch den Theaterkurs der 13. Klasse des SGG

Männer die Frauen spielen, von denen eine vorgibt, ein Mann („Cesario“) zu sein, um das Herz des Grafen Orisino (Christian Heck) zu gewinnen, der unsterblich unglücklich in Olivia (Mona Philipp) verliebt ist, die sich in „Cesariao“ (überzeugend Joyce Thumb von Neuburg) verliebt, der eigentlich Viola heißt. Frauen die Männer spielen, von denen einer eine Schwester hat, die vorgibt ein Mann zu sein, in den sich Olivia verliebt. Und im Nebenschauplatz gaukeln trunken selig Junker Tobias (Alisa Miltner), Olivias Vetter, und Maria (Stefanie Otto), Olivias Kammerzofe, dem Hausmeister Malvolio (herrlich kauzig Katrin Rümmelin) vor, Olivia liebe ihn. Dazwischen ein planloser Junker Christoph (zum Schreien komisch Burcin Selcuk), der auf eine Heirat mit Olivia hofft, in der er von deren Vetter wider besseres Wissen bestärkt wird. Irrungen, Wirrungen, Intrigen und Spiele um und mit der Liebe. Und warum das alles? Weil sie es wollen. Singend kommentiert von der scheinbar einzig rationalen Figur – dem Narren (hervorragend Anna Brecht) – der aus dem Hin und Her sein ganz persönliches goldenes Fazit zieht.

Männer, die Frauen spielen und in ihrer Frauenrolle vorgeben, Männer zu sein. Figuren, die scheinbar genau den Falschen lieben: Wir sind bei Shakespeare. (Oder in der aktuellen Genderdebatte?) Frauen, die Männer spielen, die in ihrer Männerrolle Schwestern haben, die vorgeben Männer zu sein: Wir sind beim Theaterkurs der 13. Klasse des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums der Albert-Schweitzer-Schule Sinsheim. (Und nun endgültig im Genderdschungel angekommen.) Mit Ironie, komödiantischem Talent und sehr viel Spielfreude brachte die neunköpfige Truppe um Hubert Brandt Shakespeares Was ihr wollt auf die diesmal zweigeteilte Bühne. Unterstützt wurden Sie dabei von Anna Bergmüller (musikalische Begleitung) und Jekaterina Selivanova (Kulissen). Es gelang eine unterhaltsame und kurzweilige Aufführung der von Hubert Brandt bearbeiteten Komödie. Ein Stück voller Doppeldeutigkeiten und Anspielungen, bei dem sich der Zuschauer am Ende fragen kann: „Wer entscheidet, wie sich Trugbild von der Wahrheit scheidet.“ hal