Schiri-Skandal überschattet FSP-Turnier

Fußballturnier der Rekorde / Lehrer verlieren 3:4 im Siebenmeterschießen

Eine katastrophaler mutmaßlicher Schiedsrichterfehler sorgte für einen Eklat beim 4. Hallenfußballturnier der Fachschule Sozialpädagogik. Im drittletzten Spiel der Vorrunde übersah Helge Riffelt-Bernerth angeblich einen Treffer des TBV Turnbeutelvergesser. Dadurch erreichte die Lehrermannschaft um Kapitän Hartmut Westermann bei Punktgleichheit mit dem ein Tor besseren Torverhältnis das Finale. Dort konnten sie jedoch zum ersten Mal den Titel nicht verteidigen, sondern unterlagen „den Glücklichen“ nach 0:0 in der regulären Spielzeit mit 3:4 im Siebenmeterschießen.

Der Fehler des Unparteiischen aus Rauenberg fachte jedoch die Diskussion um den Videobeweis erneut an. In einer Woche, in der sich schwache Schiedsrichterleistungen sowohl auf der Nord- als auch auf der Südhalbkugel häuften, haderten die Turnbeutelvergesser mit ihrem Schicksal und sprachen von Schiebung. Mittelstürmer David Kratz lieferte sich ein heißes Wortgefecht mit Riffelt-Bernerth und musste von seinen Mannschaftskameraden zurückgehalten werden. Nach neuesten Informationen wurde Riffelt-Bernerth nach dem Turnier in die DFB-Zentrale nach Frankfurt beordert. Dort soll er nun von dreimaligen Weltschiedsrichter Dr. Markus Merk „auf Trab“ gebracht werden.

Besondere Dramatik erhielt die Affäre um das „vergessene Tor“ durch die Energieleistung der Lehrermannschaft im abschließenden Spiel der Vorrunde: Gegen die Goldkicker mussten die Lehrer mit mindestens sieben Toren Unterschied gewinnen. Und mit einem fantastischen Einsatz gelang dies tatsächlich mit teilweise meisterhaft herausgespielten Toren. Damit entging das Lehrerteam dem Schicksal Italiens, das als Titelverteidiger in der Vorrunde als Gruppenletzter ausschied.

Im Finale warteten jedoch „die Glücklichen“. Die Mannschaft um die Führungsspieler Kai Freymüller und Kreshnik Gashi aus dem 2BKSP2/2 hatte nach zwei erfolglosen Jahren für ihren letzten Ansturm auf den Titel mit Nachwuchstalent Felix Rambow aus dem 2BKPS1/1 und Katharina Diedler aus dem 2BKSP2/1 zwei der größten Namen auf dem Transfermarkt verpflichten können. Schon in der Vorrunde gelang mit einem 2:0 der lang ersehnte erste Sieg gegen die Lehrermannschaft. Doch „die Glücklichen“ wollten mehr!

Bei den Lehrersleut wurden die fehlenden Stars Michael Heitz und Stefan Schatz schmerzlich vermisst. Zwar hatten auch die Meister der Taktik und Tempokontrolle mit Stefan Sell und Matthias Zwettler zwei junge und hoch motivierte Neuzugänge am Start. „Die Glücklichen“ hatten sich jedoch akribisch vorbereitet und besonders ihr Passspiel und „das Auge für den Mitspieler“ im Vergleich zum Vorjahr stark verbessert. Nur mit Mühe konnten die Lehrer im Finale das torlose Unentschieden über die Zeit retten.

Im Siebenmeterkrimi war dann Nervenstärke gefragt. Ronja Baumgärtner scheiterte am überragenden Torwart Rambow, der in allen fünf Spielen seinen Kasten sauber halten konnte. Doch ausgerechnet Westermann, der erfahrene Kapitän, versetzte den Ambitionen der Lehrer auf die Titelverteidigung den Todesstoß: Mit einem knallharten und unhaltbaren Schuss traf er genau den rechten der drei Quidditch-Ringe, die in ungefähr fünf Meter Höhe leicht rechts über dem Fußballtor schwebten. Damit traf er übrigens auch tief ins Herz von Ron Weasley, der als Hüter für Gryffindor bis dahin ebenfalls unbezwungen war.

In einem unbeschreiblichen Jubelsturm feierten „die Glücklichen“ anschließend den von Birgit Herzog gestifteten Albert-Wanderpokal, der ihnen von den Siegesgöttinnen der Klasse 2BKSP1/1 überreicht wurde. Tosender Applaus begleitete die Siegesfeier, denn auch die Zuschauer hatten sich, wie die Mannschaften, in diesem Jahr auf eine ganz neue Qualitätsstufe gesteigert: Schlachtrufe und Kampfesgesänge begleiteten alle Spiele. Und so ganz im Vertrauen: Vuvuzelas – lächerlich! Leere Plastikflaschen und ein Metallgeländer, da kommt Freude auf! Und für alle, die vom Spielen oder vom Anfeuern erschöpft waren, standen Elektrolyte und Kohlenhydrate in wunderbar vielfältigen und leckeren gebackenen und flüssigen Formen bereit.

Im nächsten Jahr darf sich die Albert-Schweitzer-Schule also wieder auf ein großes Fußballfest freuen. Die diesjährigen Teilnehmer – ergänzt wurde das Feld noch durch „die Gegnaz“ – boten nämlich hervorragenden Sport. Dazu die Superstimmung durch die Zuschauer und schon hat man einen perfekten Fußballnachmittag.

Zum Favoritenkreis in 2011 dürften auf jeden Fall wieder die Lehrer gehören. Ganz besonderes Augenmerk sollte man aber auf den TBV Turnbeutelvergesser richten. Diese junge Mannschaft des 1BKSP2 spielte heuer ihr erstes Turnier. Dabei trotzte sie gleich den Lehrern ein Unentschieden ab und unterlag „den Glücklichen“ nur denkbar knapp mit 0:1 – von den Talenten um Superstar Jan Powalla und Dribbelkünstlerin Tabea Knigge wird man noch viel hören. hrb