Räuberpistole aus dem Odenwald

Autorenlesung an der Albert-Schweitzer-Schule

Der Freundeskreis ALBERTelly hatte den in Neckargemünd lebenden Autor Michail Krausnick zu einer Lesung eingeladen. Damit wurde den Schülerinnen und Schülern des 1BKSP und 2BKSP1 eine willkommene Ergänzung zum „Unterrichtsalltag“ geboten.

Michail Krausnick, 1943 in Berlin geboren, wurde unter anderem durch Hörspiele, Film- und Fernsehdrehbücher, als Kabarettautor für das „Ko(m)mödchen“ und als Romanautor bekannt.

Im Zentrum seiner Lesung stand das 1978 erschienene Buch „Beruf Räuber“, ein Krimi aus der Zeit von Goethe und Schiller. Wie Krausnick erklärte, basiert der Roman auf historischen Ereignissen aus unserer Gegend, dem Odenwald, und wurde sorgfältig mit Hilfe der bis heute erhaltenen Akten aus dem Landesarchiv in Karlsruhe recherchiert.

Das Buch behandelt den Postkutschenüberfall des Hölzerlips auf der Strecke zwischen Hemsbach und Laudenbach am 1.Mai 1811. Mit bürgerlichem Namen hieß der Hölzerlips Georg Philipp Lang. Er wurde 1770 geboren und erhielt seinen Spitznamen, weil er mit Holz handelte und auf Jahrmärkten Holzspielzeug verkaufte. Er war wegen seiner Grausamkeit gefürchtet und verübte mindestens 36 Verbrechen von Einbruch und Diebstahl bis hin zu Straßenraub. Doch der Überfall auf die Postkutsche in jener verhängnisvollen Nacht kostete nicht nur einen schweizer Kaufmann das Leben. Der Hölzerlips und drei Kumpane wurden endlich gefasst. Am 31. Juli 1812 wurden sie in Heidelberg hingerichtet.

Die historische Reportage von Krausnick, auch als Fernsehfilm und Bühnenstück erfolgreich, ist schon ein Klassiker der Räuberliteratur und erreichte seit dem ersten Erscheinen bei Rowohlt eine Auflage von über 60 000 Exemplaren. Eingeladen waren die Schülerinnen der 1BKSP und 2BKSP1. Gespannt hörten sie der Lesung aus dem Originaltext zu, folgten den Hintergrundberichten des Autors mit Interesse und konnten am Ende durch Fragen auch ihre persönliche Neugier befriedigen. kl