Friedrich Fröbel ein moderner Pädagoge?

Erstaunt und beeindruckt sind die Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs für Praktikantinnen und Praktikanten an der Albert-Schweitzer-Schule in Sinsheim. Mit Frau Rockstein, der Leiterin des Friedrich-Fröbel-Museums in Bad Blankenburt (Thüringen) erlebten sie am 7. März 2006 einen interessanten und anregenden Fortbildungstag in der Albert-Schweitzer-Schule. Dabei erfuhren Sie theoretisch und praktisch, welche Bedeutung Friedrich Fröbel (1782 bis 1852) nicht nur damals für die Erziehung und Bildung für Kinder hat. Auch heute noch haben Fröbels Erkenntnisse „bleibenden Einfluss“ auf die Erziehung und Bildung von Kindern. Friedrich Fröbel war der Erfinder des Namens „Kindergarten“, bei uns wie auch in vielen angelsächsischem Ländern die gängige Bezeichnung für Einrichtungen, die für gute pädagogische Arbeit mit Kindern im Vorschulalter stehen. Außerdem begründete Friedrich Fröbel auch eine Ausbildung, da er der Ansicht war, dass Erziehung und Bildung nicht grundsätzlich vermittelt werden könne, sondern dass hierfür ein fundiertes fachliches Wissen notwendig sei. Zwar war diese Ausbildung zuerst für Männer gedacht, bald waren aber auch Frauen in der Kindererziehung engagiert, es entstand die Berufsbezeichnung „Kindergärtnerin“.

Sehr lebendig und eindrücklich stellte Frau Rockstein die Spielgaben, die Fröbel eigens für Kinder entwickelt hat, den Schülerinnen und Schülern der Klassen 1 BKSP 1 und 1 BKSP 2 vor. Die Schülerinnen und Schüler erlebten durch den eigenen Umgang mit diesen besonderen Materialien, wie intensiv klare Formen  wie Würfel und Quader in der Minimierung der Menge zu vielfältigem kreativen Spiel anregen kann. „Ich hätte nie gedacht, dass ich mit vier Würfeln so unterschiedliche Bauwerke entwickeln kann“, war eine erstaunte Aussage.

Friedrich Fröbel lehrt uns: in der Wertschätzung des Klaren und scheinbar Einfachen liegt die Chance zur Vielfalt in der Bildung. Die „alten“ Fröbelschen Erkenntnisse  wie die Bedeutung des Spiels als kindliche Form der Aneignung der Welt, individuell oder auch mit einem Spielpartner – mit Unterstützung und Herausforderung durch eine Erzieherin – dies wird heute durch die moderne Erziehungswissenschaft immer wieder bestätigt.

Für die angehenden Erzieherinnen in der Albert-Schweitzer-Schule war dies eine beeindruckende Fortbildung, die durch die aufgeworfenen Fragen und die geweckte Neugier den Unterricht in den Handlungsfeldern noch lange bereichern wird.

Deutlich wurde bei dieser Veranstaltung aber auch, wie notwendig ein reger Austausch mit „Fachleuten aus der Praxis“ ist, um die angehenden Erzieherinnen und Erzieher fachlich fundiert auf ihre  anspruchsvolle Tätigkeit mit ihren vielfältigen Arbeitsbereichen in der Erziehung und Bildung von Kindern und Jugendlichen vorzubereiten. he