Seminarkurs „Ernährungspolitik“ zu Gast auf dem Heinrich-Hof

Exkursions-Bericht von Nina Holzmann, SGG 12.3

Am Montag, den 17.10.16 machte der Seminarkurs von Frau Söhner und Herrn Bittlinger einen Ausflug nach Obrigheim auf den Bio-Bauernhof „Heinrich-Hof“.

Der Hof wird seit circa 30 Jahren von Maria Perktold-Heinrich und Jürgen Heinrich geführt. Der Bauernhof ist ein anerkannter Demeter-Hof. Zusätzlich betreiben sie noch einen Hof-Laden im Ort und verkaufen auf Wochemnärkten in der Gegend ihre Produkte. Familie Heinrich beschäftigt zehn weitere Mitarbeiter und Auszubildende und zusätzlich werden sie von osteuropäischen Studenten besucht und unterstützt.

Jürgen Heinrich führte die Seminargruppe durch das Programm. Zuerst erzählte der Bauer etwas über sich und seinen Bauernhof, während der Seminarkurs Fragen stellen konnte. Anschließend durfte der Kurs die Kühe und Schweine hautnah bestaunen und streicheln. Die Tiere, sowie die Pflanzen, leben natürlich alle unter Demeter-Bedingungen. Dabei handelt es sich um biologisch-dynamischen Anbau und Tierhaltung auf Basis anthroposophischer Überzeugungen. Zum Beispiel wird auf chemischen Dünger und (sogenannte) Pflanzenschutzmittel verzichtet und die Rinder werden nicht enthornt. Außerdem werden keine Hybridsamen benutzt, sondern das Saatgut wird aus den Pflanzen selbst wieder gewonnen. Die Tiere werden hauptsächlich mit selbst angepflanztem Futter versorgt.

Bevor es zu den Gewächshäusern ging, wurde eine kleine Durchschnaufpause mit frischer Paprika vom Hof, Tee, Kaffee, Apfelsaft und Bio-Milch gemacht.

Danach wurde die Gruppe durch die Gewächshäuser geführt, in denen man sich sogar einen kleinen Strauß Petersilie pflücken durfte.

Während des Rundgangs wurde Herr Heinrich immer wieder mit Fragen gelöchert. Die Lehrer und Schüler waren begeistert.

Zum Schluss wurden noch die letzten Fragen und Unklarheiten geklärt. Dabei kam die Frage auf, welche Wünsche und Ängste bzw. Probleme Bauer Jürgen Heinrich in Bezug auf die Landwirtschaft hat.

Er wünsche sich, dass mehr Geld für Qualität ausgegeben und mehr darauf geachtet wird, was der Mensch an Lebensmitteln verzehrt und die bäuerliche Landwirtschaft hoffentlich noch lang erhalten bleibe. Denn Wir, als Verbraucher, haben den größten Einfluss auf den Markt und die Zukunft der Landwirte.

Natürlich kennt er auch die Kehrseite am Bauernleben. Es sei sehr anstrengend und geregelte Arbeitszeiten gebe es auch nicht, da man schließlich mit Lebewesen zusammenarbeite, die versorgt und gepflegt werden müssen. Bei Tag und bei Nacht. Dennoch arbeitet Herr Heinrich sehr gerne als Bauer.

Der Seminarkurs bedankte sich recht herzlich bei Jürgen Heinrich für den schönen Nachmittag auf seinem Bio-Bauernhof.