Sterbeseminar oder „Begegnung mit Sterben und Tod“

Bericht 3BFA2

„Ich bin mit sehr gemischten Gefühlen in dieses dreitägige Seminar (04.10 bis 06.10 in Neckarzimmern) gestartet. Einerseits habe ich mich darauf gefreut im Kreise meiner Klassenkameraden und unserer Lehrkräfte die vielen Fragen und Antworten zu einem sensiblen und emotionalen Thema wie ‚Begegnung mit Sterben und Tod‘ zu bearbeiten. Andererseits hatte ich aber auch eine gewisse Angst davor, dass mich diese intensive Auseinandersetzung emotional sehr belasten würde.“

„Alles begann an einem Mittwochnachmittag und die meisten hatten ein mulmiges Gefühl, denn wir wussten nicht, was auf uns zukam. Zum Beginn sollten wir alle einen ganz persönlichen Gegenstand mitbringen, den wir mit dem Thema Tod verbinden. Dabei kamen individuelle Geschichten zum Vorschein. Diese Gegenstände blieben bis Freitag in der Mitte unseres Stuhlkreises und waren somit der Mittelpunkt. Der Tod, das Sterben! Wir befassten uns z.B. mit den Fragen: Wie stellst du dir den Tod vor und wohin geht man nach dem Tod? Was würdest du an deinem Tag machen, wenn du wüsstest du stirbst? Oder wie gehen andere Religionen mit dem Tod um, bzw. wie werden Verstorbene beerdigt? – Aber wir befassten uns auch mit juristischen Angelegenheiten, den Gesetzen und der Pflege sowie Betreuung von Sterbenden/Verstorbenen. Natürlich weckten solche intimen Fragen viele verdrängte Gefühle und regten zum Nachdenken an. In unserer Klasse gibt es unterschiedliche Erfahrungen mit diesem Themengebiet. Die Älteren sind bereits aufgrund ihrer Lebenserfahrung mit solchen Fragen in Kontakt gekommen. Die jüngere Generation hat sich damit weniger auseinandergesetzt, deshalb war es für sie umso interessanter mehr darüber zu erfahren. Es gab viele Tränen, aber es wurde auch viel gelacht, vor allem abends als die Freizeit begann. Es viel nicht immer leicht gleich nach den Themen abzuschalten, aber die harmonische Atmosphäre zwischen Lernenden und Lehrenden machte es leichter.

Das Workout am Morgen belebte nicht nur unseren Körper nach so manchen langen Nächten, sondern auch unseren Geist. Die Themen bearbeiteten wird ganz unterschiedlich, z.B. durch Anschauungsmaterial, Kleingruppen, kreative Arbeiten oder einen Film. Hinzu kam ein Spaziergang zur Thingstätte mit einem Vortrag von Herrn Meier (Hausleitung).

Trotz der Achterbahn an Gefühlen war es ein unvergessliches Seminar. Ein Seminar, das mehr war als eine Schulveranstaltung. Es beantwortete offene Fragen, lies Gefühle zu, gab Zeit für Stille und Gedankenfreiheit. Des Weiteren lies es und reifen, den erwachsen werden, heißt auch über Themen sprechen die eine gewisse Tapferkeit erfordern. Ich denke ich spreche im Namen der gesamten Klasse, wenn ich dieses Seminar empfehle. Danke an alle beteiligten Lehrkräfte die sich sehr viel Mühe gaben!“

(Erstellt aus Berichten der 3BFA2, Orthografie wurde übernommen)