Ein gelungener Start in die Qualifikation der U17-Juniorinnen Europameisterschaft

Unserer Schülerin Nadine Bitzer und U20 Spielerin der TSG Hoffenheim berichtet

Nadine, du bis aus dem schönen südwürttembergischen Meßstetten zu uns hier nach Nordbaden gekommen. Wie bist du im Kraichgau angekommen?

„Sehr gut. Mir gefällt es hier, da vieles noch ländlich und familiär wie bei uns zu Hause ist. Ich habe schnell Anschluss gefunden, in der Schule und im Verein und finde die Menschen sehr nett hier.

Was hat deinen Entschluss bekräftigt, nach Hoffenheim zu kommen und hier bei uns das Abitur anzustreben?

„Der entscheidende Punkt war, das die TSG mit der Albert-Schweitzer-Schule Sinsheim als eine der Eliteschulen des Fußballs eine enge und professionelle Kooperation anbietet. Die ASS ist derzeit auch die einzige Eliteschule in Baden-Württemberg welche das sozialwissenschaftliche Profil anbietet. Da ich bereits in Meßstetten die 11. Klasse an einem beruflichen Gymnasium mit sozialwissenschaftlichen Bezug besuchte, mich persönlich die fachlichen Inhalten des sechsstündigen Profilfaches interessieren und als Sportlerin besonders auch das Wahlpflichtfach Sondergebiete der Ernährungswissenschaft, war dies meine erste Wahl. Darüberhinaus sprach natürlich das stimmige sportliche und menschliche Umfeld der TSG Hoffenheim für meinen Umzug hier in den Kraichgau.“

Seit 2019 bist du auch Spielerin in der deutschen Nationalmannschaft. Vor kurzem hast du in Slowenien mit deinen Mitspielerinnen ein sehr erfolgreiches U-17 Turnier gespielt. Kannst du uns davon berichten?

Dies waren meine ersten Länderspiele überhaupt bei denen es um etwas ging. Nach zwei Jahren in der U15 und U16 konnten wir uns endlich international in einem offiziellen Turnier mit starken Gegnern messen. Als ich von meiner Nominierung für das Turnier erfuhr war ich total glücklich mit dem Team nach Slowenien zu fliegen.

Das Turnier selbst war die erste  der Runde Qualifikation für die bevorstehenden Endrunde der U17 Fußballeuropameisterschaft, die nächstes Jahr in Estland stattfinden wird. In unserer Gruppe hatten wir den Gastgeber Slowenien sowie Serbien und die Türkei. Mit Blick auf die zweite Runde war unser Ziel diese erste Runde als Gruppenerster abzuschließen – dies haben wir durch unsere drei Siege auch geschafft. Ich war in allen drei Spielen in der Startelf und über die volle Spielzeit auf dem Platz. Im letzten Spiel gegen Serbien konnte ich sogar die Kapitänsbinde tragen.

An was wirst du dich besonders erinnern?

Im 2. Spiel gegen den Gastgeber Slowenien war eine unglaublich gute Stimmung im Stadion. So etwas hatte ich zuvor noch nie erlebt. Es war ein total hart umkämpftes Spiel – wir spielten aufgrund den schlechten Witterungs- und Platzverhältnissen mit Eisenstollen – und es stand dann lange unentschieden. Wir hatten aber einen unglaublich guten Teamspirit und eine richtig gute Mentalität. In der 91. Minute erzielten wir dann den verdienten Siegtreffer zum 2:1 und konnten so etwas entspannter das letzte Spiel gegen Serbien angehen, das wir wiederum mit 2:1 gewannen und somit den erste Platz in der Gruppe sicherten.

Wie schaffst du es, das anspruchsvolle Programm von Sport und Schule unter einen Hut zu bringen?

„Gute Frage! Das ist gar nicht so einfach, als Schülerin an einem Gymnasium, Spielerin in einem erfolgreichen Verein und Teil der Nationalmannschaft immer alles optimal aufeinander abzustimmen. Hier muss ich viel organisieren und einen „kühlen Kopf“ bewahren. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich einfach nicht die Zeit habe, z.B. schulisch das Bestmögliche herauszuholen. Hier muss ich dann je nach Fach Prioritäten setzen. Aber ich habe gelernt gut zu organisieren und mir auch Freiräume zu nehmen bzw. diese zu nutzen. So habe ich meine Bücher und mein Lernzeug auch immer am Föderzentrum mit dabei und nutzte die Zeit zwischen Trainingseinheiten im Team, Elitetraining oder im Kraftraum, um den Lernstoff zu vertiefen oder mich auf Klausuren und Tests vorzubereiten. Zudem bekommen wir auch im Verein die nötige Unterstützung, um Sport und Schule so gut wie möglich unter einen Hut zu bringen. Ich kann beispielsweise Nachhilfeunterricht in Anspruch nehmen und die TSG steht immer in einem engen Austausch mit der Schule“.

Welche Unterstützung wünschst du dir von Seiten der Schule?

Generell fühle ich mich gut unterstützt. Mir wäre es allerdings eine große Hilfe wenn mir bzw. den Schulkoordinatoren des DFB während der Zeit in der Nationalmannschaft die Materialien rechtzeitig zu Verfügung gestellt werden könnten. So kann ich dann während einer DFB-Auswahlmaßnahem möglichst stressfrei und effizient die Unterrichtsinhalte vor Ort erarbeiten und etwaige Leistungsnachweise erbringen. Das wäre klasse!

Nadine wir danken dir, dass du dir Zeit für das Interview genommen hast und wünschen dir weiterhin viel Erfolg und Freude, bei uns hier an der Albert-Schweitzer-Schule sowie im Team der TSG Hoffenheim und in der deutschen Nationalmannschaft.

Das Interview führten die beiden Kooperationslehrerkräfte Ronja Baumgärtner und Michael Heitz