Lehrerteam klar im Aufwind

9. FSP-Fußball-Turnier

Beim 9. Fußballturnier waren alle gespannt auf den Auftritt des neu formierten Lehrerteams, das bekanntlich im Geheimträning Vorkehrungen gegen eine weitere grottenschlechte Leistung traf. Früh erkennbar war, dass die Spielstrategie befriedigend umgesetzt wurde. Kick ja, rush auch, aber noch mit zu vielen Feinabstimmungsfehlern in der Ballannahme, wenn man ihn denn mal hatte. Es ergab sich so ein nicht beabsichtigtes Spiel ohne Ball, für das einfach zu viel Energie vertan wurde, die dann für die entscheidenden Bruchteile von Torgefahrsekunden fehlte. So blieb die Torgefährlichkeit leider noch mangelhaft.

Die Laufwege so mancher Lehrerteammitglieder waren auch für diese selbst noch überraschend verwirrend und so fanden einfach zu wenig Bälle ihre gedachten Anspielstationen. Ballwege und Laufwege waren noch zu selten kongruent.

Ein einziges, ganzes, reguläres, unhaltbares, spektakulär kompliziert eingelochtes Tor führte zu insgesamt 4 Punkten. Das sind vier Punkte mehr als beim letzten Turnier! Und ein Tor mehr! Es geht tatsächlich himmelwärts mit diesem neu formierten Team.

Da die knappe Auftaktniederlage gegen den vorjährigen Turniersieger („Die Heitzer“) einkalkuliert war, gab die Truppe gegen den Turnierneuling „Gerstis Gang“ mit den vier männlichen Gangmitgliedern Vollgas und erkämpfte vielbeinig und aufopferungsvoll ein verdientes Unentschieden gegen den späteren Turniersieger. Das macht Hoffnung.

Torwächter Stefan Schatz missachtete eigenes Lehrwissen, ging voll kalt, also nicht aufgewärmt in die erste Partie, in der es gleich kam, wie es kommen musste: Zack! – Muskelfaserriss nach Schnellantritt. Von da an war er nicht mehr Torwächter, sondern sein eigener Sanitäter. Humpelnd und innerlich mit sich selbst hadernd, verließ er die Halle. Wünschen wir ihm flotte Genesung, auf dass seine Sommerferien ein Genuss bleiben.

Fortan musste Yves Bellon das Tor hüten, was ihm oft unorthodox spinnenfüßig und krakenhaft vielarmig gelang. Doch so fehlte dem Aufgebot zunächst die nötige Quantität, die jedoch durch den spontan beherzten und wahrlich leichtquirrligen Auftritt unserer jungen wilden Nachwuchskraft Andrea Hanusek mehr als wettgemacht wurde. Was hatte da Silvia Neid für ein Händchen!

Unübersehbar war der Wille zum hohen Einsatz und zur Rechtfertigung der nationalen Berufung auch bei Simone Bühler, die unermüdlich die Linie auf- und abrackerte, des Gegners Beine und Spielplan ein ums andere Mal gehörig durcheinander wirbelte und so einen ständigen Unruheherd verkörperte. Stefan Sell mit seinen raumgreifenden Schritten griff zwar den Raum an, weniger aber das gegnerische Tor, obwohl er dann mit seinem unnachahmlichen Stil das einzige Lehrertor erzielte.

Die geplante Abwehrreihe um Anja Knepple und Franziska Huber verschob dauernd die vorgesehene und penibel tränierte Zweierreihe ins Mittelfeld, wo sie über eine flüchtige Raute wieder und wieder zum unproduktiven Knäuel verkam. So kann man nicht gewinnen, oder bestenfalls halt einmal. Die Torjägerin der Vorjahre Ronja Baumgärtner vermag dieses Durcheinander auch nicht dauerhaft aufzulösen, trug sie doch selbst dazu bei, von einigen vielversprechenden spritzigen  Entlastungsangriffen und -versuchen abgesehen.

Die Bundestränerin oder der Bundesträner, wer immer im nächsten Jahr dieses wundervolle Team betreuen darf, wird in der Analyse die Stärken und Schwächen der einzelnen Akteure akribisch herausarbeiten müssen, um den Aufwärtstrend noch aufwärtser voranzutreiben. Der Generationenwechsel ist vollzogen und im Prinzip gelungen.

Die Rekordbeteiligung von acht Teams erforderte eine lange Gruppenspielphase, die mit rasanten Spielen absolviert wurde. Dabei war auffällig, dass auch die weiblichen Teammitglieder der Schülermannfrauschaften inzwischen vor vollem Körpereinsatz nicht mehr zurückschrecken. Wiederholt kam es zu blutgrätschenartigen Darbietungen und dramatisch wirkenden Flugeinlagen. Erfreulicherweise wurde niemand dabei ernsthaft verletzt. Diese Einsätze sind auch ein Zeichen von Motivation, die das ganze Turnier über von den Fußballspielenden gezeigt wurde. Beruhigend und bewundernswert zugleich war die Anwesenheit der Schulsanitäter, die sich außer bei einem Kurzeinsatz beim Lehrertorwart ganz auf das Zuschauen konzentrieren konnten.

Hervorgehoben soll werden, dass auch Spielende, die zunächst gar nicht spielen wollten, im Laufe des Turniers doch aufliefen und einen  Heidenspaß entwickelten wie die „Pink Panther“ (2BKSP1.2). Als Turniersieger gingen am Ende die Cracks von „Gerstis Gang“ (1BKSP1) vom Platz, die jedoch mit viel Glück die Finalspiele gewannen, dafür aber immer Siebenmeterschießen brauchten. Der Vorjahressieger „Die Heitzer“ war im Finale ein Gegner auf Augenhöhe, was jedoch nicht dazu führte, dass die entscheidende Lücke in der Gangabwehr gesehen wurde. „Die Heitzer“ fühlen sich nach diesem Turnier als Sieger der Herzen, das ist auch ein siegreiches Gefühl und ein bisschen gilt dies für alle Teilnehmer.

So erlebten wir alle ein spannendes und ungewöhnliches Turnier, bei dem in den allermeisten Situationen die Freude am Mitmachen und die Toleranz gegenüber dem Nichtkönnen zum Ausdruck kamen. Freuen wir uns jetzt schon auf das 10-jährige Jubiläumsturnier in der nächsten Saison. we