Fortbildung mit tragischem Inhalt

Klasse 3BFA3 informiert sich zu Depression und Alterssuizid

Zum zweiten Mal hat das Johanniter-Haus in Waibstadt zur Fortbildung eingeladen. Themen der diesjährigen Veranstaltung war Depression und Alterssuizid. Der Vortrag wurde von Dr. Elisabeth Jentschke (Dipl. Psychologin, Gerontologin und Psychoonkologin) gehalten, die seit Jahren mit dem Heimleiter des Johanniter-Hauses, Kai Schramm, zusammenarbeitet.

Der Vortrag begann mit erschütternden Zahlen zum Thema Alterssuizid: 2008 haben 11.150 Menschen einen Suizid begangen, davon waren circa 40% älter als 60 Jahre. Im gleichen Zeitraum starben im Straßenverkehr 7.100 Menschen. Tendenziell werden die Zahlen durch die demographische Entwicklung noch zunehmen und das Thema weiter an Bedeutung  gewinnen.

Einen Teil der Problematik entsteht dadurch, dass ein hoher Anteil der Suizidversuche nicht erkannt wird. Gründe für die hohe Dunkelziffer sind beispielsweise verdeckte Suizidhandlungen wie die Nahrungsverweigerung, oder dass eine versehentliche Medikamentenfehleinnahme angenommen wird, die Medikamente jedoch absichtlich eingenommen wurden.

Mit die häufigste Ursache, so die Ausführungen von Dr. Jentschke, sind Depressionen, die viel zu selten diagnostiziert werden. Man vermutet, dass etwa nur ein Drittel der Depressionen in Deutschland erkannt werden und nur 2,5-4% der an einer Depression Erkrankten regelmäßig Medikamente einnehmen.

Das frühzeitige Erkennen der Symptome einer Depression durch die Altenpflegekräfte ist von entscheidender Bedeutung. In den Heimen leiden etwa 25-45% der Bewohner (im häuslichen Bereich sind es 5-10%) an einer Depression. Werden depressive Verstimmung beziehungsweise Depressionen frühzeitig erkannt und geeignete Maßnahmen eingeleitet, kann die Suizidrate gesenkt werden.

Die Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler waren durchweg positiv. Die Fortbildung sei eine ausgezeichnete Ergänzung für die im Unterricht vermittelten theoretischen Grundlagen. Die Schüler waren der Meinung, dass solche Fortbildungen auch in Zukunft stattfinden sollten. Dem ist nichts hinzu zufügen. schz