Begegnungen

Sterbeseminar 2013

Auch in diesem Jahr war es wieder soweit: Die 3BFA2 traf sich mit den Lehrkräften Stefan Schatz, Gabriele Knerr und Margarita Kopecek bei der Tagungsstätte der Evangelischen Jugend in Neckarzimmern zum dreitägigen Seminar mit dem Thema „Begegnung mit Sterben und Tod“, auch bekannt unter dem Namen Sterbeseminar.

Am ersten Tag stand die Auseinandersetzung mit Sterben und dem Tod im Mittelpunkt. Hingeführt wurde zum Thema, indem jeder kurz einen Gegenstand vorstellte, den er mit dem Thema Sterben und Tod verbindet.

Für eine weitere Annäherung an das Thema wurde die Klasse in drei Gruppen aufgeteilt, um sich je nach Vorliebe entweder mit Hilfe von „kreativen Mitteln“, „Naturwerkstücken“ oder „Kontakt mit eigenen Lebensabschnitten“ damit auseinanderzusetzen. Mittags stand der Besuch des Mahnmals in Neckarzimmern, eine Bodenskulptur in Form eines Davidsterns mit Erinnerungssteinen, die an die Deportation der Juden in das Internierungslager Gurs erinnern sollen, auf dem Programm.

Den Abschluss des offiziellen Programms bildete das Thema „Abschied nehmen“, wozu Margarita Kopecek eine bewegende Geschichte vorlas. Wir hatten dann die Möglichkeit, eine Nachricht an eine verstorbene Person auf einen Zettel zu schreiben, um diesen dann in einem gemeinsamen Ritual zu verbrennen und sie so der jeweiligen Person zukommen zu lassen.

Am zweiten Tag setzten wir uns unter der Leitung von Gabriele Knerr zunächst mit der Kommunikation mit Sterbenden auseinander, um danach theoretisch auf die Pflege Verstorbener einzugehen. Ein weiterer Programmpunkt waren juristische Fragen, wie zum Beispiel Definitionen des Todes oder Sterbehilfe.

Beim Film „Halt auf freier Strecke“, der von einem jungen Familienvater, der langsam an einem Hirntumor verstirbt, handelt, kamen viele Emotionen bei den Seminarteilnehmern hoch, so dass der ein oder andere seine Tränen nicht zurückhalten konnte. Das anschließende Entspannungsangebot (Gesichtsmassage und Yoga mit Gabriele Knerr, Spaziergang mit Stefan Schatz) kam so genau zum richtigen Zeitpunkt. Aufgelockert wurde die Stimmung anschließend durch den von der Klasse organisierten, heiteren Spieleabend. Die zuvor vergossenen Tränen waren schnell vergessen und wurden bei Spielen, wie „TABU“, oder „Wer bin ich“  durch ein Lachen ausgetauscht.

An unserem dritten und letzten Tag demonstrierten uns Stefan Schatz und Gabriele Knerr anhand einer Puppe die fachgerechte und vor allem würdevolle Versorgung Schwerstkranker und Sterbender. Nach einer kurzen Pause machten wir uns zusammen mit Margarita Kopecek Gedanken über die Frage, was wohl nach dem Tod auf uns zukommen würde. Dazu erhielten wir verschiedene Schriftstücke und Materialien zum Zeichnen und Basteln, um mit deren Hilfe unsere Gedanken zu der oben genannten Frage zu äußern.

Daraufhin ließen wir die vergangenen Tage noch einmal Revue passieren und nahmen Abschied, um nach einem Mittagessen den Heimweg anzutreten. Im Großen und Ganzen bleibt zu sagen, dass es drei anstrengende, sehr emotionale Tage waren, die den Teilnehmenden die Möglichkeit boten, bisher Erlebtes in Gesprächen zu verarbeiten und auch neue Ansätze für die Zukunft mitzunehmen. Sascha Kunkel, 3BFA2