Seminarkurs „Europa“ besucht Europäisches Parlament

Kürzlich machte sich der Seminarkurs „Europa“ der ASS auf, um in Strasbourg/Frankreich das Europäische Parlament zu besuchen. Es sollte eine ereignisreiche Exkursion werden, die die Lehrerin Simone Fritz für die Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse und die begleitende Lehrerin Regina Anhaus zusammengestellt hatte.

Gemeinsam starteten wir um 8:36Uhr vom Mannheimer Hauptbahnhof. Mit dem ICE fuhren wir zunächst nach Karlsruhe, wo wir kurz vor neun ankamen. Die 34-minütige Umsteigezeit nutzten wir, um uns mit Hilfe des Informationsdossiers, das Simone Fritz für uns erstellt hatte, aktuelles Wissen über Strasbourg und das europäische Parlament anzueignen. Kurz nach halb 10 hieß es: Abfahrt Richtung Frankreich, wir stiegen in den TGV. Dieser Hochgeschwindigkeitszug brachte uns nach Strasbourg. Um 10:11Uhr kamen wir am Gare Centrale in Strasbourg an. Mit der Straßenbahn (Tram C) fuhren wir bis zum Place de la République, an dem wir umstiegen, um unser Ziel auf der Avenue de la paix (der „Straße des Friedens“ als sehr symbolischer Zufahrtsname) das Europäische Parlament zu erreichen.

Strasbourg ist mit ca. 252.000 Einwohnern die größte Stadt des Elsass und Hauptstadt des Département Bas-Rhin. Die Stadt ist vornehmlich französischsprachig. Aufgrund der wechselvollen Geschichte und der Grenznähe verstehen viele Bürger ein wenig Deutsch sprechen, wegen ihres alemannisch-Elsässer Dialekts (Elsisser Ditsch), Deutsch sogar als zweite Muttersprache. Strasbourg wechselte im Verlauf seiner Geschichte mehrmals die nationale „Zugehörigkeit“ zwischen Deutschland und Frankreich. Das deutsche Kulturerbe ist noch heute sehr stark vertreten. Die Stadt selbst ist der Sitz des Europarates, des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte, des Europäischen Bürgerbeauftragten, des Eurokorps, und, am bekanntesten, des Europäischen Parlaments.

In diesem imposanten Gebäude am Ufer der Ill tagt das EU-Parlament. Rund 800 Abgeordnete und Mitarbeiter lassen die Einwohnerzahl der Stadt in den Sitzungswochen um etwa 3.000 Menschen anwachsen. Innerhalb des Europäischen Parlamentes bekamen wir eine Führung. Wir hatten die Möglichkeit, Daniel Caspary, den Europa-Abgeordneten von Baden- Württemberg, kennenzulernen. Dieser nahm Stellung zu den Fragen der Besucher. Themen waren unter anderem die Euro-Krise, der Beitritt von Kroatien in »

»  die EU, Steuerhinterziehung und Subventionen.

 Anschließend hörten wir uns im Plenarsaal die Stellungnahmen der vorausgegangenen Parlamentsabstimmung zum Thema Jugendschutzgesetz in Bezug auf „Digitale Gefahren für Kinder und Jugendliche“ an. Pro: Schutz der Kinder und Jugendlichen. Contra: Medien sollen frei und unabhängig sein.

Das europäische Parlament ist ein Forum von internationalem Format, in dem viele maßgebliche Persönlichkeiten ihre Meinungen und ihr Denken dokumentieren. Mittlerweile ist das Europäische Parlament der Ort, wo die Innen- und Außenpolitik der Europäischen Union diskutiert wird. Dadurch haben die EU-Bürger (über die Parlamentarier) die Möglichkeit sich an der Gestaltung der Europapolitik zu beteiligen.

Im Rahmen der Weiterentwicklung der Verträge der EU sind die Befugnisse des Parlaments innerhalb der europäischen Organe stetig erweitert worden. Mittlerweile ist das Parlament Mitgesetzgeber, hat Haushaltsbefugnis und nimmt gegenüber allen europäischen Organisationen die Aufgabe der Kontrolle wahr. Die wichtigste Befugnis ist u.a. die Legislativbefugnis.

Vom europäischen Parlament fuhr uns ein Bundeswehr-Bus in die Innenstadt. Strasbourg verfügt über eine schöne Altstadt, die wir mit angebotener Führung und danach zu Fuß in Einzelgruppen erkundeten. In der Innenstadt machte sich die anrückende Weihnachtszeit durch den Aufbau des Weihnachtsmarktes und der liebevoll gestalteten Häusern bemerkbar. Die Heimreise traten wir 17:47Uhr an. Stefan Hufnagel

Es folgen nun die Impressionen der Schüler:

Nicole: Mich hat beeindruckt, wie viel Wert auf Etikette und äußeres Erscheinungsbild gelegt wird, so dass sogar Hausmeister, Techniker und Ordnungspersonal mit einem schicken Mercedes ausgestattet sind.

Franziska: Es hat mich gewundert, dass für die Region Nordbaden nur zwei Vertreter zuständig sind.

Madeleine: Ich fand den Tag in Straßburg interessant und abwechslungsreich, aber auch anstrengend. Den großen Plenarsaal mit den Abgeordneten und deren Anträge fand ich sehr beeindruckend.

Rebecca: Ich fand die Exkursion nach Strasbourg sehr abwechslungsreich, besonders gut gefallen hat mir das Münster.

Stefan: Die Exkursion nach Strasbourg bot mir einen interessanten Einblick in die Arbeit des Europäischen Parlaments, beeindruckt hat mich das imposante Parlamentsgebäude sowie die enormen Sicherheitsmaßnahmen. Die Bedeutung der Europäischen Union wurde hier klar verdeutlicht. Man konnte in der Freizeit sogar mal französisch sprechen und tarte flambée probieren.

Samira: Obwohl ich vorher nicht hin wollte: Ich fand das Gespräch mit Herrn Caspary sehr interessant und vor allem informativ, da aktuelle Themen (zum Beispiel Griechenlandkrise) angesprochen wurden. Danach wurde der aufregende Tag perfekt abgerundet mit einem Spaziergang durch die Innenstadt Straßburgs, in der in jeder Ecke der riesige Weihnachtsmarkt aufgebaut und schon vorbereitet wurde.

Larissa: Der Tag im Europaparlament war sehr interessant, da wir mitbekommen haben, wie es dort wirklich abläuft. In den Sitzungen sitzt nicht der ganze Saal voll, es sind immer nur die Abgeordneten im Saal, die etwas zum Thema zu sagen haben, beziehungsweise für das Thema verantwortlich sind. Dies durften wir dann auch auf den Besucher-Tribünen miterleben.

Daria: Ich persönlich war überrascht, dass sich Herr Caspary Zeit für die Beantwortung der Fragen, die von den Besuchern gestellt wurden, genommen hat und sich auch bereit erklärt hat diese ausführlich zu beantworten.

Marit: Ich fand es sehr interessant zu sehen wie das Parlament und die Parlamentssitzung aufgebaut sind. Auch das Thema soziale Netzwerke und Auswirkungen davon, die in der Parlamentssitzung besprochen wurden, war für unsere Altersgruppe passend und dadurch auch sehr spannend für uns. Der Tag wurde durch den Stadtbummel abgerundet und wir konnten die Stadt auf eigene Faust erkunden – sie war schon weihnachtlich geschmückt und somit bekam man auch gleich weihnachtliche Stimmung.