Projektarbeit erleben

Kinder- und Jugendfilmtage Sinsheim in Zusammenarbeit mit dem Spielmobil im Kraichgau e.V.

Wieder einmal wurden bei den Kinder- und Jugendfilmtagen im Citydome Sinsheim ausgesuchte und preisgekrönte Filme für Kinder und Jugendliche dargeboten. Die Auszubildenden der Stufe 2BKSP1 an der Albert-Schweitzer-Schule gestalteten mit viel Engagement und Fantasie ein vielseitiges und anspruchsvolles Rahmenprogramm zu den Filmen Paulas Geheimnis und Hoppet und konnten so medienpädagogische Unterrichtsinhalte ganz praktisch erleben.

Es war ihnen wichtig, ein wesentliches Thema beider Filme – das Leben in der Fremde – aufzugreifen. In vielen Arbeitsstunden wurde klassenübergreifend „Eine Welt“ als 16 qm große begehbare Weltkarte gestaltet. Diese „Eine Welt“ war Ausgangspunkt vielfältiger Aktionen.

Am ersten Filmtag herrschte mit an die 250 Gästen ein riesiger Ansturm auf Film und Rahmenprogramm. Die Kinder fanden sich gleich beim Eintreten ins Foyer auf der Weltkarte wo sie das Herkunftsland Rumänien der Kinder in Paulas Geheimnis „zu Fuß“ erkundeten. Passend zu Paulas bedeutungsvollem Tagebuch konnten die zahlreichen Besucher ihre Gedanken und Wünsche in ein samtbezogenes Riesentagebuch schreiben, unterm Sternenhimmel über Sternenwunschwege schreiten, Geldbeutel herstellen und Perlenarmbänder knüpfen. Auszubildende kämpften sich mit Tabletts durch die Kinderscharen und reichten rumänisches Gebäck.

An einem mit anschaulichen Bildern ausgestatten Infostand informierten sich interessierte Kinder über Kinderhandel und über das Leben von Kindern in Rumänien. In persönlichen Gesprächen mit den Schülern der Albert-Schweitzer-Schule hatten die Kinder die Möglichkeit sich über ihre durch den Film entstandene Betroffenheit auszutauschen. Ein Reporterteam zeichnete die Aktionen schließlich auf Film auf und führte Interviews zum Film mit den Kindern und zum Rahmenprogramm mit den Schülern.

Am zweiten Filmtag gab es im Filmsaal gleich mehrere Überraschungen. Vor dem Film wurden die rund 150 Gäste musikalisch in vielen Sprachen begrüßt, nach dem Film erzählten ausgewählte Gäste von ihren persönlichen Migrationserfahrungen. Besonders eindrucksvoll beantworteten zwei kurdische Schülerinnen die interessierten Fragen der Kinder. Sichtlich gerührt zeigten sich die Zuschauerinnen beim Bericht über die „mehrtägige Flucht der damals 4jährigen B. ohne und Essen und Trinken in einem dunkeln LKW“.

Wer sich mit einen neu erworbenen und gestalteten Pass ausweisen konnte, durfte die verschiedenen Handlungsorte von „Hoppet“, wie der Nahe Osten, Schweden und Deutschland – begleitet von charmanten Reiseführerinnen – im Flugzeug bereisen. Im Nahen Osten lockten die Auszubildenden mit fremden Klängen und ungewöhnlichen Getränken und Speisen. In Schweden wurden blau-gelbe Freundschaftsbänder geknüpft. Nebenan nutzen die Kinder mit Begeisterung die Gelegenheit, um sich – wie die beiden Hauptfiguren des Films – in einer Kiste zu verstecken.

Auf dem Innenhof wurden Drachen hergestellt, die nicht nur hervorragend fliegen, sondern auch an das Motto einer Hauptfigur des Films erinnern: Lebe deine Träume! Beim Spiel „Wer bin ich?“ und einem Quiz zum Film konnten die Kinobesucher abschließend ihr Wissen testen und ihre Eindrücke zum Film vertiefen.

Ein großes Lob an alle Auszubildenden! Sie haben phantastische Ideen entwickelt und mit viel Engagement umgesetzt. Unser besonderer Dank gilt unseren ausländischen Gästen, die uns eindrucksvolle Einblicke in ihre ganz persönliche Geschichte gewährt haben. Ein herzliches Dankeschön auch an alle Kolleginnen, die durch das Bereitstellen von Zeit und durch tatkräftige Unterstützung zum Gelingen des Projektes beigetragen haben. be/han