„Sinnliche Eindrücke, die die Seele bewegen.“

FSP-Klassen der Albert-Schweitzer-Schule faszinieren mit „elementarer“ Kunst

Die vier Elemente – seit Äonen ein Quell der Inspiration für die Menschheit und die Basis allen Lebens an sich. Wie würden Schüler dieses Thema künstlerisch umsetzen? „Äußerst eindrucksvoll“ ist die kurze Antwort, aber sie beschreibt nicht annähernd, auf welch faszinierende Weise die angehenden Erzieherinnen und Erzieher an der Albert-Schweitzer-Schule diesen zwei Wörtern Leben eingehaucht haben.

Fast fühlte man sich ein bisschen wie in Shakespeares Sommernachtstraum, als die Klasse 2BKSP2/1 die Performance mit dem Element Erde eröffnete: Erdgeister und Feen streiften umher und waren verwickelt in einen Kampf, wie er tödlicher nicht sein könnte, denn seine Waffen waren Vorurteil und Arroganz getarnt mit den hohen Werten von Identität und Heimat. Doch wo sie missbraucht werden, kann nichts gedeihen und auch die schönste und kräftigste Blume muss zugrunde gehen. Wenn, ja wenn nicht doch die Einsicht triumphiert so dass das Vorurteil der Neugier weicht und die Arroganz von Respekt ersetzt wird.

Doch was ist das? Lodernde Flammen, eine alles verzehrende Feuersbrunst breitet sich aus. Untermalt von aufwühlender Musik entfachten die Schüler der Klasse 2BKSP2/2 einen Feuersturm, den nichts löschen konnte. Doch die Geschichte der Elemente ist auch eine Geschichte der Balance und Harmonie. Man denke nur an den Schmied, der nur mit der richtigen Mischung aus Feuer und Wasser das perfekte Produkt schaffen kann.

So nahm es also nicht Wunder, dass der kleine Wassertropfen, der beinahe im Flammenmeer verging, doch stark genug wurde, ein eigenes Meer zu schaffen. Und auf diesem war es nicht mehr ein anderes Element, mit dem Klasse 2BKSP2/2 spielte, es waren die Menschen, die zu Franz Schuberts Musik zwischen Flaute und Orkan den Elementen trotzen mussten. Und das war auch die Absicht hinter der Choreographie, die mit Unterstützung von Rhythmiklehrerin Iris Steinmann entwickelt wurde.

„Wie und in welcher Form treten die Elemente dem Mensch gegenüber – und wie verhält sich der Mensch den Elementen gegenüber?“ Zu Sphärenklängen Jean Michel Jarres verdichtete nun wieder die Klasse 2BKSP2/1 die Antwort zu „einer unbequemen Wahrheit“: Ohne saubere Luft wird alles Leben, wie wir es kennen sterben. Wenn dann Aliens – ausgestattet in bester Raumpatroullie Orion-Manier – den toten Planeten Erde besuchen machen die Schüler sehr nachdrücklich deutlich, wie viel auf dem Spiel steht und wie wenig Zeit noch bleibt.

Welche vielfältige und anspruchsvolle Arbeit die Schüler leisten, wurde durch die Ausstellungen, die eröffnet wurden, unterstrichen. Gisela Hachmann, die mit ihrer Kunst-Kollegin Christine Kluge die Schüler auch schon bei der Herstellung der phantastischen Masken für die vier Elemente unterstützt hatte, führte kurz in die Ausstellungen ein. Da gab es unfassbar phantasievolle Flugobjekte oder auch meisterhaft gebautes mechanisches Holzspielzeug. Und im zweidimensionalen Bereich gab es „Türme“ gedruckt in Hochdrucktechnik mit Wellpappe und Collagen zum Thema „Landschaft“ zu bewundern.

Ursula Knopp, die stellvertretende Schulleiterin, erntete daher auch kräftigen Applaus als sie sagte, dass es an diesem Nachmittag nicht um Kinderkram gehe: „Anspruchsvolle Unterhaltung mit hohem künstlerischen und kreativem Anspruch“ war in der Tat das, was die begeisterten Gäste erleben durften – und damit auch Zeuge der hochwertigen Ausbildung wurden, die die angehenden Erzieher an der Albert-Schweitzer-Schule erhalten. hrb