Entmystifizierung eines „Tabus“

„Sterbeseminar“ der Altenpflege in Neckarzimmern

Was für Außenstehende vielleicht seltsam klingt, ist in der Altenpflege schon so etwas wie eine Institution: Seminare zum Thema „Begegnungen mit Sterben und Tod“ in Neckarzimmern.

Die Schülerinnen und Schüler der 3BFA2, zwei ehemalige FOF-Schülerinnen und die begleitenden Lehrer – Stefan Schatz, Krimhild Langer, Margarita Kopecek und Jörg Höfflin – beschäftigten sich drei Tage lang mit dem schwierigen Thema. Am ersten Tag stand die eigene Auseinandersetzung mit Sterben und Tod im Mittelpunkt. Ein Film, eine kreative, künstlerische Arbeit, eine Phantasiereise und immer wieder Möglichkeiten zum Austausch boten die Chance zur Sensibilisierung und zur „Aufarbeitung“ eigener Erfahrungen.

Am zweiten Tag wurde die Pflege Schwerstkranker und Sterbender besprochen und die Versorgung von Verstorbenen an einer Puppe „demonstriert“. Stefan Schatz und Krimhild Langer zeigten eindrucksvoll, dass und wie die Würde des Menschen zu achten ist, auch wenn er verstorben ist.

Der dritte Tag stand unter der Frage „Tod – was dann?“. Zu diesem Thema war Martina Flach angereist, die zusammen mit Margarita Kopecek eine ganze Reihe unterschiedlicher Materialien – Texte, Malutensilien, Ton – anbot. Jeder hatte Gelegenheit, seine „Antwort“ darzustellen.

Dem Thema angemessen war das Seminar getragen von einer fast feierlichen Ernsthaftigkeit. Dazu trug nicht zuletzt der geschmackvoll geschmückte Tagungsraum bei. Dagegen waren die Nächte eher laut und lustig. Das war für alle ein schöner Ausgleich. höf