Mehr wird schwer

Ski-Woche Kaltenbach, Zillertal

„Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen.“ Wie wahr, wie wahr. Auch im Jahr 2007 war die Skireise ins malerische Zillertal wieder geprägt von unvergesslichen Ereignissen – nein, kein Witz, ganz im Ernst. Aber lesen Sie selbst.

Nun ja, mehr Schnee hätte nicht geschadet, aber das war so ziemlich das einzige, von dem es nicht genug gab. Genug Navigationssysteme hatte zum Beispiel unser Bus auf der Hinfahrt, nämlich zwei. Trotzdem schaffte es der Fahrer nach Sinzheim bei Baden-Baden zu fahren – obwohl sich der Ort anders schreibt und obwohl es dort keine Alte Daisbacher Straße gibt. Dafür durften wir dann über zwei Stunden länger – definitiv mehr als genug! – mitten in der Nacht im Schneesturm auf den Bus warten.

Genug Sonne hatten wir auch. Und bei solch strahlendem Wetter denkt man ja an nichts Böses. Bis dann irgendeine wildfremde Skianfängerin stürzt, mit den Stöcken wild um sich sticht und die Skistockspitze einem Schüler bis zum Anschlag ins Knie rammt …

Leider, man sieht es ja am Titel, war dies nicht der einzige Unfall: Ja, wir wissen jetzt auch, wie ein Rettungshubschrauber von innen aussieht. Aber glücklicherweise war der Ärger über die verpassten Skitage jedes Mal schwerwiegender als die Verletzung.

Dafür waren die Pisten prima, die Skilehrer, nun ja, sagen wir mal „typisch“ 😉 und Kaltenbach hat ja mit der Kristallhütte Österreichs beste Skihütte im Angebot – inklusive der legendären Nougatknödel und vieler anderer Köstlichkeiten.

Damit man anschließend nicht mit vollem Bauch ungebremst den Berg hinunter kugelt, gibt es auf der Kristallhütte übrigens sehr bequeme Liegestühle, ausgelegt mit echtem Lammfell. Und so ein bisschen Erholung brauchte man ja auch, schließlich wartete noch das Après-Ski auf die dann plötzlich wieder sehr muntere Schar – der Skibus kommt nun mal immer sehr spät, ehrlich!

Eine Karaokenacht, das Tauschen von Material – Schon mal einen Boarder auf Skiern gesehen oder umgekehrt? Sogar die Queen would be amused. – und der das Haus in seinen Grundfesten erschütternde Jubel über den Finaleinzug der Handballer rundeten das Erlebnis „Ski-Woche 2007“ ab. Die Krönung dann auf der Heimfahrt: der offizielle DFB-Fan-Bus – selten so luxuriös gereist. Es geht wohl doch immer noch besser. Man darf also gespannt sein auf 2008.

Nicht solange warten wollte übrigens eine Gruppe Kolleginnen und Kollegen. Chancenlos ankämpfend gegen die Verführungen der Kristallhütte zog es sie noch in den Osterferien nach Kaltenbach. Was soll man sagen: Kalt war es zwar nicht, aber den Gerüchten nach zu urteilen, die nur in dunklen Ecken hinter vorgehaltener Hand weitergeflüstert werden, so lustig, dass bereits die Reise für’s nächste Jahr gebucht ist. hrb