Exkursion der SGG12 ins Konzentrationslager Dachau und zum Reichsparteitagsgelände

„Was? Wir beschäftigen uns schon wieder mit der Weimarer Republik und dem dritten Reich?“. Darüber reden wir doch schon seit der neunten Klasse, was soll es denn noch neues geben? Bald kann ich mir das echtnicht mehr anhören!“. Ungefähr so haben viele von uns zu Beginn auf den Bildungsplan der 12. Klasse reagiert. Doch auch wenn sich die Begeisterung in den ersten Unterrichtsstunden dieser Themeneinheit in Grenzen hielt haben wir über das Schuljahr hinweg einiges über das scheinbar altbekannte Thema gelernt. Maßgeblich dazu beigetragen hat unsere zweitägige Exkursion nach Dachau und zum Reichsparteitagsgelände. Dafür teilte sich unsere Stufe in zwei Gruppen auf. Unsere Gruppe fuhr am 17.07.2023 morgens mit dem Bus von der Schule aus los um rechtzeitig im KZ Dachau anzukommen. Dort hatten unsere Lehrkräfte nämlich eine „Tour“ für uns gebucht. An der Gedenkstätte angekommen teilten wir uns auf zwei Guides auf die uns nicht nur durch das Gelände leiteten, sondern uns auch viele Fakten und emotionale Geschichten über das Lager erzählten. So erfuhren wir beispielsweise, dass das Lager Dachau ein Arbeitslager und kein Konzentrationslager war, als reines Männerlager fungierte und mit einer Laufzeit von 1939 bis 1945 von allen Konzentrationslagern am längsten in Betrieb war. Einer der Tour Guides erzählte uns von ihren beiden Großvätern, die beide im Lager inhaftiert waren. Ihre persönlichen Erzählungen empfanden viele als sehr bewegend. Auch die Schlafräume der Insassen, der Krematoriumsbereich und die Erzählungen über die unmenschliche Behandlung der Inhaftierten haben Eindrücke hinterlassen, die wir nicht so schnell vergessen werden. Auf der Busfahrt nach Nürnberg zu unserer Unterkunft konnten wir diese Eindrücke dann erstmal in Ruhe verarbeiten.

In Nürnberg angekommen sind wir schnell in unser Hostel eingecheckt und sind danach in einen Biergarten zum Essen gegangen. Das dortige Beisammensein war schön, da wir unsere Erfahrungen austauschen, aber auch in eine fröhliche Stimmung kommen konnten. Danach durften wir uns Nürnberg anschauen, musstenaber bald ins Bett, da es am nächsten Tag früh weiter ging. Nach dem Frühstück stiegen wir ein weiteres Mal in den Bus der uns zum Reichsparteitagsgelände Bracht. Auch dieses konnten wir mit Guides in Gruppen besichtigen. Das Reichsparteitagsgelände, welches für Propaganda der NSDAP genutzt wurde, gab uns eine Vorstellung über den Größenwahnsinn der Nazis. Die nicht fertig gebaute Kongresshalle mit ihren hohen Mauern und riesigen Pfählen, die Große Straße welche mehr als nur groß ist und die Tribünen des Zeppelinplatzes (teils abgerissen) scheinen vor allem auf Grund ihrer Dimensionen schier unmögliche Bauprojekte zu sein. Auch der Kontrast zwischen den unmenschlichen Lebensumständen der Dachau Insassen und der Grandeur des Reichstages ist vielen aufgefallen. Bevor wir die Heimreise antreten reflektierten wir die zwei Tage noch einmal. Frau Hernández legte dazu Bilder der besuchten Orte aus, jeder suchte sich eins aus und erzählte, was ihm zudem Abgebildeten einfiel. So konnten wir neu gelerntesfestigen und Eindrücke verarbeiten.

In dieser kurzen Zeit konnten wir sehr vieles mitnehmen was uns auch nach längerer Zeit (dieser Bericht wurde in den Sommerferien geschrieben) noch im Gedächtnis geblieben ist. So haben wir doch entgegen anfänglicher Erwartungen viel gelernt.

Es ist uns sehr wichtig anzumerken, dass jeder einmal das Reichsparteitagsgelände so wie ein Konzentrationslager besuchen sollte.

Die Vergangenheit eines Landes gehört genauso zu diesem, wie dessen Gegenwart und Zukunft. Lassen Sie uns gemeinsam als Gesellschaft durch Wissen und Verantwortung dafür sorgen, dass sich unsere Vergangenheit nicht wiederholen kann.

Vielen Dank an unsere Lehrkräfte, die uns diese Exkursion ermöglicht haben.

Anna Hill, Klara Lenz (SGG13.3)