Erfolgreiche Praktikumswoche in Ste. Marie-aux-Mines

Unsere Woche in Frankreich bei unserer neuen Partnerschule Louise Weiss war sehr erfolgreich. Vom 18. bis 22. Msi haben neun Schüler und Schülerinnen des SGG 11 dort ihr Praktikum an bilingualen Kindergärten absolviert. Untergebracht waren alle in französischen Gastfamilien, ich selbst bei der Kollegin Véronique Bard, die Deutsch und Französisch unterrichtet.

Allen meinen Lernenden hat es super gut gefallen, sie sind in den Kindergärten sehr gelobt worden und sind alle eingeladen, wieder zu kommen. Sie haben sich alle super gemacht, trotzt der neuen Fremdsprache. Sie haben mit den Kindern gespielt, Deutsch geredet, Lieder gesungen und andere Aktivitäten auf Deutsch gemacht. Als Aufgabe hatten meine Schülerinnen und Schüler jeden Tag fünf neue französische Vokabeln zu notieren, die Hefte waren aber bei weitem voller mit vielen Vokabeln. So lernten sie auch typische Kinder-Vokabeln wie Schnecke, Sonne, Spielen, Fangen, Aufhören, leise sein, Ausschneiden etc.

Auch in den Gastfamilien haben sich alle sehr vorbildlich benommen und im Haushalt/Küche geholfen. Alle wurden am Ende der Woche noch sehr reich von ihren Gastfamilien beschenkt – mit französischem Wein, Spezialitäten oder kleinen Armbändern. Die beiden Schüler bekamen von ihren „Kindern“ ein Malbuch und dazu die französischen Bezeichnungen, damit sie die Wörter für nächstes Mal kennen.

Unser kleiner Ausflug nach Colmar war sehr nett, wir sind am Mittwochnachmittag dort hin gefahren. Nachdem die französische Verlässlichkeit was Züge, Pünktlichkeit und Abfahrtszeiten angeht, nicht ganz so toll war, landeten wir zunächst mit einer ungeplanten Stunde Aufenthalt im kleinen Städtchen Séléstat, wo wir gleich den heimischen Subway stürmten und sehr „regionale“ Spezialitäten aßen: Alle Lernenden waren sehr glücklich und zufrieden, haben doch alle auf Französisch ihre Sandwiches bestellen können – und auch das bekommen, was sie wollten.

Das Gruppenfoto vor der Fontäne in Colmar zeigt die nette Truppe. Den Isenheimer Altar haben wir uns angeschaut und in Colmar wurden die Geschäfte und vor allem die Chocolaterien genossen und dort reichlich eingekauft.

Ich habe alle Teilnehmenden in ihren „écoles materielles“ besuchen können und habe einen tollen Eindruck bekommen. Wir waren sogar in der DNA (Dernières Nouvelles d‘Alsace, Zeitung von dort)in einem großen Interview erwähnt. Den Zeitungsartikel bringe ich mit ins Lehrerzimmer und hänge ihn auf.

Ich habe mit den Kolleginnen Véronique Bard und Martine Hert Teamteaching machen können und einige Abiturklassen (Seconde, Premiere, Terminale, was bei uns der 11, 12, 13 entspricht) in Deutsch und Geschichte unterrichten können. Die Erfahrung war toll, wird in Frankreich doch sehr anders unterrichtet als bei uns. Die französischen Klassen waren vor allem über die Informationen zum Nationalsozialismus und den Aufstieg von Hitler sehr angetan und interessiert. Ich habe ihnen das Ermächtigungsgesetz und die Notstandverordnung erklärt, auch die Situation aus deutscher Sicht, was viele nicht kannten. Ich wurde von vielen französischen Lernenden zu dem Thema gefragt. Alle waren sehr aufmerksam. Das Klima im französischen Lehrerzimmer war auch sehr toll und ich konnte mich mit vielen sehr nett unterhalten.

Alles in allem eine super tolle Woche, unsere Schüler werden sicher viel zu berichten haben und für mich war es sehr interessant, die französische Unterrichtsweise zu sehen. me