Der Weg ist frei!

Abschlussfeier für Zweijährige Berufsfachschule und Berufskolleg II an der ASS

Der gerade Weg ist nicht immer der beste.“ Wie recht Helmut Zelenka, Abteilungsleiter der zweijährigen Berufsfachschule, mit dieser Aussage hat, demonstrierten die Abschlussklassen 2007 eindrucksvoll. Denn an der Albert-Schweitzer-Schule in Sinsheim bauen Lehrer, Schüler und Eltern Brücken, graben Tunnel und sorgen auch auf den haarnadeligsten Serpentinen in schwindelnder Höhe dafür, dass alle auf Kurs bleiben, das Ziel erreicht wird und keiner „geradewegs“ in einer Sackgasse landet.

Warum das so gut funktioniert? Auch dafür fand Zelenka treffsicher eine Analogie: Die Lehrer an der ASS seien keine Navigationssysteme, keine kalten Computer, betonte er. „In unserer Schule, geht es um gegenseitigen Respekt, um Menschlichkeit und um Kooperation.“ Und wie Kooperation bei einer Abschlussfeier aussieht, das zeigte die Klasse 2BFP2/2.

Die Schüler baten nämlich drei Lehrerinnen und drei Lehrer auf die Bühne für ein paar kurzweilige Runden „Extreme Activity“ im Team Männer gegen Frauen. Siegfried Schweizer, Jörg Höfflin und Schulleiter Rolf Zimmermann auf der einen, sowie Hildegard Bös, Nataly Rautenberg und Claudia Faderl auf der anderen Seite wurde nichts geschenkt. Da mussten dann Erklärungen mit dem Mund gemalt werden – für den Germanist und Schauspieler Zimmermann kein Problem. Nur seine Mitstreiter waren ob der dadaistischen Malkünste ihres Teamkollegen etwas interpretationsschwach. Pantomimische Erklärungsversuche wurden durch Handschellen (Marke „extrasanft“ mit Leopardenfellpolsterung – wo kamen die denn her 😉 erschwert oder durch die (vergeblichen) Versuche von Schweizer, seine Gegnerin Hildegard Bös durch Einwickeln in Frischhaltefolie an einer erfolgreichen Pantomime zu hindern. Und wenn die Kandidaten dann endlich einmal „nur“ redenderweise erklären durften bekamen sie einen Korken in den Mund oder mussten die Erklärung rappen. Kurz, es war ein lustiger und beschwingter Auftakt in die Feier.

Überhaupt stand die Musik im Vordergrund: Katharina Franke und Svenja Theis aus der 2BFH2/2 sangen im Duett „Lean on me“ und kurz darauf mussten die Lehrer dann ihre Musikalität unter Beweis stellen – bei einer Runde „Singstars“. Dass Mathematikerin Claudia Faderl als unumstrittene Siegerin aus diesem Sängerwettstreit hervorging, verwundert angesichts der engen Verwandtschaft von Musik und Mathematik (ja, das ist tatsächlich so!) nicht. Zu Stars machte auch die Klasse 2BFH2/1 ihre Lehrer. Denn sie vergaben Urkunden für „besondere Qualitäten“, die natürlich immer positiv (best dressed teacher), aber nicht immer ganz ernst gemeint waren (schönste Aussprache des Wortes „orange“). Und auch sich selbst hievten die Schüler liebevoll-ironisch auf’s Podest, zum Beispiel das Traumpaar der Klasse, die beste Friseurin oder die „wandelnde Modezeitschrift“.

Sehr glücklich und stolz waren alle bei der Ehrung für herausragende Leistungen. Michal Uhlschmid brillierte mit einem fast perfekten Zeugnis. Die Schülerin der Klasse 2BFP2/2 erreichte einen Schnitt von 1,2 und erhielt für diese fantastische Leistung einen Buchpreis. Einen Buchpreis erhielten auch Stefanie Treiber (2BFH2/2: 1,6) und Sina Schorn (2BFH2/1: 1,8).

Doch herausragende Leistungen lassen sich nicht immer in Noten ausdrücken. Deshalb erhielten Carsten Goldberg, Mario Hittel, Julian Holzwarth und Simon Sauerzapf eine Urkunde für ihren Einsatz in der noch jungen Schulsanitätertruppe der Albert-Schweitzer-Schule. Holzwarth und Sauerzapf erhielten außerdem, wie auch Lisa Frank und Cosima Lawall, eine Urkunde für ihr Engagement bei den Streitschlichtern.

Und dann war er geschafft, der (vorerst) wichtigste Tag im Leben der Schüler: Mit dem Zeugnis der Fachschulreife oder gar der Fachhochschulreife in der Tasche feierten die Schüler noch lange ausgelassen ihren Erfolg. Wohin ihr Weg sie führen wird, ist teilweise noch ungewiss. Und doch, da waren sich Zelenka und Helga Buhmann, die Abteilungsleiterin des Berufskollegs, sicher: Die Schüler werden ihren Weg erfolgreich beschreiten. hrb